Nachdem viele Monate nach dem Buchen des Urlaubes vergingen und das Warten immer unerträglicher wurde, alles organisiert und eingekauft war, ging es für mich am 19. Oktober endlich los.
Ich packte meinen Koffer! Das ging erstaunlich schnell. Somit konnte ich am 20. losfahren, um mich mit einer Freundin zu treffen, die mit mir in Urlaub flog…
Am 20. Oktober ging es dann ca. 17 Uhr los in Richtung ihrer Heimat. Ich wurde gefahren. Vielen Dank noch mal an Karin! Beim Start im Allgäu war es noch schön sonnig und warm, bei meiner Freundin zu Hause kalt und neblig.
Angekommen drückte man mir ein Bier in die Hand und wir stießen auf unsere spannende, erholsame, schöne Entdeckungsreise an. Nach dem Bier ging es dann noch zum Essen, um vollends den Urlaub einzuläuten. Mit Cocktails und Burger. 🙂 Die Nacht war recht kurz, aber ausreichend. 😉
21. Oktober 2012
Nach einem ausgiebigen türkischen Frühstück und der immer wieder kommenden Frage “Hab ich alles?”, stopften wir das Auto voll und fuhren um 10:45 Uhr zum Flughafen. Nervös und aufgeregt war ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Eher erleichtert und erwartungsvoll, da es endlich so richtig los ging. Und es ja alles Neuland für mich war: Fliegen, Hotel, Türkei…
Die Straßen waren frei und so kamen wir schnell an. Als ich den Flughafen sah wurde ich dann doch leicht nervös. Aber dank meiner tollen Urlaubsbegleiterin hatte ich keine Angst davor. So konnten wir um 12 Uhr einchecken und endlich die Koffer abgeben und unsere Flugtickets holen.
Wir mussten in Istanbul umsteigen und ich bekam in beiden Flugzeugen einen Sitzplatz am Fenster und freute mich da schon total darauf.
Ohne Gepäck schlenderten wir zu Starbucks und holten uns noch einen Kaffee. Wir hatten ja noch mehr als genügend Zeit, da das Flugzeug um 14:20 Uhr (erst) abheben sollte.
Der Kaffee war irgendwie ein Fehler, denn wir mussten gefühlte 1000x aufs Klo. Nun weiß ich aber, wo es am Flughafen überall Toiletten gibt. 😉 Ich habe mir ja große Gedanken darüber gemacht, wie es mir am Flughafen ergeht. Ich hatte bammel vor dem Betrieb. Aber es war angenehmer und wesentlich weniger los, als ich es mir vorgestellt hatte. Somit hatte ich die nächsten Bedenken verloren.
Gegen 13:30 Uhr ging es dann zum Gate und wir verabschiedeten uns von unserem Begleiter.
Dann ging das warten los…
Wir vertrieben uns die Zeit mit reden, fotografieren, rauchen (man wusste nie, wann man wieder dazu kam), reden, fotografieren, Flugzeuge begutachten und die letzten Meldungen nach Hause schicken.
Gegen 14:20 Uhr konnten wir dann erst ins Flugzeug steigen. Mit etwas Verspätung. Die Leute drängelten und sprangen gleich auf, als sich die Absperrbänder öffneten. Was für eine Hektik! Wir fliegen in den Urlaub, um uns zu erholen.
Aber manche Menschen sind da einfach zu “deutsch” und nehmen den Alltag und den Stress wohl mit. Was mich auch noch zum Nachdenken brachte war, dass viele Kinder und Jugendliche dabei waren. Dabei waren zu diesem Zeitpunkt keine Ferien. Wie das manche Familien nur immer hinbekommen. o.O
Wir waren also im Flugzeug und suchten unsere Reihe. Das drängeln, schubsen und Handgepäck in die Fächer stopfen der anderen Passagieren machte es uns nicht gerade leicht.
Nachdem wir unsere Sitzplätze gefunden haben, musste ich feststellen, dass mein Sitzplatz belegt war. Ein älterer Mann hatte sich einfach auf meinen Fensterplatz gesetzt. Pfff… Da war ich schon leicht enttäuscht. Ich hätte ja was gesagt, aber das war mir erstens zu doof und zweitens verstand er mich ja gar nicht. Somit nahm ich neben ihm Platz und wartete gespannt auf den Start.
Mein 1. Flug begann um 15 Uhr. Ab in die Lüfte. Ab nach Istanbul! Das Abenteuer begann…
Ich nervte glaub meinen Sitznachbarn, da ich immer wieder raus geschaut habe und Fotos gemacht habe. Aber das war mir egal! Denn er saß ja schließlich auf MEINEM Platz! 😛
Kurz nach dem Start gab es auch gleich mal etwas zu futtern. Obwohl meine Freundin angegeben hatte, dass sie vegetarisches Essen möchte, bekam sie totes Tier. Oder eher gesagt ich bekam ihr totes Tier. Und sie meinen Fisch. 😉
Hunger hatten wir nicht. Aber man weiß ja nie… 😉
Und das erste Bier gab es! 🙂
Wir vertrieben uns die Zeit mit reden, fotografieren, Zeitschriften durchblättern, Kochbuch lesen (hatte mir ein neues am Flughafen gekauft) und Musik hören.
Gegen 18 Uhr kamen wir dann in Istanbul an. Hektik brach aus, denn auf unserem 2. Boardingpass stand kein Gate nur die Uhrzeit. Wir hatten 30 Minuten Zeit. Somit mussten wir uns auf die Suche nach dem richtigen Gate machen. Meine Freundin fragte sich durch. Keiner der Flughafenangestellten wusste etwas. Nicht einmal die Dame am Infostand. Sie wusste aber die Richtung. Die Zeit läuft…
Abgehetzt und verschwitzt kamen wir dann am richtigen Gate an und mir fielen bekannte Gesichter auf. Von dem her mussten wir ja richtig sein. Wir wurden mit einem Bustransfer zum Flugzeug gefahren. Und wieder ging die Hektik los… Warum müssen die Menschen denn so panisch sein? Das Flugzeug startet deshalb auch nicht früher.
Wir rollten über die Startbahn und blieben plötzlich stehen. Dann fing wieder das warten an. So standen wir Ewigkeiten auf der Startbahn herum. Da es schon dunkel war konnte ich wenigstens Flughafenbilder im dunkeln knipsen.
Ich hab keine Ahnung, wie lange wir da standen. Jedenfalls bekamen wir schon wieder etwas zu essen. Und der Hunger? Ja der fehlte.
Da es inzwischen ja schon dunkel war, konnte ich nichts mehr sehen. Nur vereinzelte Lichter beim Start und der Landung. Deshalb fand ich diesen Flug nicht so spannend als der Erste. Kurz vor der Landung in Antalya sah ich Blitzlichter am Himmel. Als ich meine Freundin darauf Aufmerksam machte, meinte sie “Das ist Wetterleuchten”. Ich dachte mir nur so, du bist auch Wetterleuchten!
Nach der Landung mussten wir feststellen, dass es windig und frisch war. Wir wurden auch gleich von unserem Reiseveranstalter abgeholt. Dabei wollten wir doch noch eine rauchen. Satz mit X.
So wurde unser Gepäck in ein Dolmusch gepackt und wir stiegen ein. Es warteten auch schon andere Urlauber. Nach der kurzen Ansprache des Reiseveranstalters ging es auch schon los. Mit offener Türe und ruppiger Fahrweise. Das war nicht mein Fortbewegungsmittel Nummer eins. Das Gewitter wurde immer heftiger und der Regen prasselte nur noch so herunter. Es ging über überschwemmte Straßen nach Side. Die Straßen wurden immer hügeliger. Bis wir an einen abgefallenen Steigung kamen. Rechts und links ging es etwas steil Bergab. Wir bekamen schon irgendwie ein Bisschen Angst.
Nach einer Stunde Horrorfahrt kamen wir dann an unserem Hotel an. Das Hotel war stockfinster! Eine Frau, die mit im Dolmusch saß, meinte nur, wo sind wir hier gelandet? Und sie wünscht uns trotz allem einen schönen Urlaub. Na danke! Sehr ermutigend.
Wir gingen an den Eingang, wo uns ein Hotelmitarbeiter mit Lampe am Handy entgegen kam. Durch das Gewitter war Stromausfall im Hotel. Wir konnten nicht ins Hotel einchecken. Ohne Strom keine Registrierung. Der Empfang war recht nett und wir wurden in unser Zimmer geführt. Das lag im 3. Stock. So ging es über dunkle Flure, und überschwemmte Treppen in den 3. Stock.
Der Herr fragte uns, ob wir Licht dabei haben. Am Handy. Naja, aber der Akku war leer. Und ohne Strom konnten wir es nicht laden. Er fragte uns, ob wir eine Kerze wollen und was er sonst noch für uns tun könnte. Da wir den ganzen Tag ohne Wasser waren, hatten wir langsam Durst. Meine Freundin meinte, ob er uns Wasser und Bier hätte.
So ging er und kam nach einer Weile wieder. Mit Efes, Wasser und einer mini Kerze.
Wir saßen in unserem Zimmer, tranken das Bier, lauschten dem Gewitter und konnten es nicht fassen wo wir gelandet sind.
(Würde hier ja jetzt gerne das Video einbinden, aber dazu müsste ich das Upgrade kaufen.)
Dank meiner Freundin und Ihrem iPhone zzgl. der kleinen Boxen, die sie mitgenommen hatte, hatten wir wenigstens Musik.
Irgendwann konnten wir es nicht mehr ertragen und sind k.o. ins Bett gefallen und versuchten trotz des Donnergrollens zu schlafen.
Somit war unser erster Urlaubstag vorbei, den wir komplett mit der Anreise vergeudet hatten.
22. Oktober
Bereits um 7:30 Uhr war die Nacht vorbei. Der Strom war immer noch weg. Und meine Freundin bemerkte, dass es nicht mal mehr Wasser gab. Das Abenteuer ging also weiter.
Nachdem meine Freundin dann auch noch bemerkt hatte, dass das Wasser abgefüllt war und Sand zwischen ihren Zähnen knirschte war es endgültig vorbei. Und das Klopapier war auch alle, da sie im Zimmer eine angefangene Rolle hinterlegt hatten.
Zum Frühstücken konnten wir nicht gehen, da es ja noch nicht 9 Uhr war. So saßen wir in unserem Zimmer und warteten. Gegen halb 9 kam der Strom dann wieder und wir flitzten ins Bad. Anschließend gingen wir zum Frühstücken runter.
Der Speisesaal war mit Wasser überschwemmt. Die Tapeten hingen von den Wänden herunter. Das war eindeutig kein Wohlfühlhotel. Wir gaben ihm aber noch eine Chance, denn das Gewitter war nicht gerade ohne.
Das Frühstück war wenigstens lecker. Chilioliven am Morgen, vertreiben Kummer und Sorgen. 😉 Aber der Kaffee war untrinkbar.
Somit stand für uns fest: wir wollen hier raus! Zum Glück wollte der Reiseleiter um 10 Uhr vorbei kommen.
Nach dem Frühstück gingen wir wieder aufs Zimmer und mussten feststellen, dass die Schlüsselkarte nicht funktionierte. Wir gingen runter zur Rezeption und bekamen eine neue Karte. Im Zimmer angekommen war wieder der Strom weg. Da es noch nicht 10 Uhr war vertrieben wir uns die Zeit mit Erklärungsversuchen.
Endlich war es soweit und der Reiseleiter kam auch. was mich überraschte. Ich hatte die Vermutung, dass keiner kommt. Wir schilderten ihm unsere Probleme und wollten das Hotel wechseln. Das ermöglichte er uns nicht, sondern uns wurde ein anderes Zimmer im 1. Stock angeboten. Selbe Ausstattung, aber es würde WLAN und immer Wasser geben. Uns ging es etwas besser.
Der Reiseleiter bot uns Ausflüge an, was wir dann teilweise auch angenommen haben. Wir buchten Hamam und shoppen in einer Textilfabrik.
Nach diesem Gespräch packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf die Suche nach einem Geldautomaten. Wir mussten dringend einkaufen. Wasser und Essen. Aber kein Geldautomat funktionierte. Ob es an dem Stromausfall lag? Aber wir konnten mit Karte bezahlen und wir gingen einkaufen: RedBull, Raki, Cola, Kerze, Chips, Kekse, Becher, Brot, Käse und Wurst.
Als wir bezahlt hatten fing es zu schütten an. Ich ging wieder in den Supermarkt und kaufte 2 Regenschirme. Auf dem Rückweg flog meine Freundin so dermaßen auf die Fresse, da es sehr rutschig war und wir in FlipFlops unterwegs waren. Von mir kam zuerst keine Reaktion, da es sehr heftig aussah. Ihr ist nichts passiert, aber Raki. Der war tot und wir mussten ihn entsorgen. Das hieß, ein neuer musste her!
Im Hotel angekommen konnten wir unser neues Zimmer beziehen. Und die Kleidung meiner Freundin wurde netterweise gewaschen. Aber Rakiduft lag in der Luft! 😀 Und es gab wieder Klopapier!! Inklusive Stinkestein! 😀
Durch die aufregenden Stunden beschlossen wir einen Mittagsschlaf zu machen. Der durch lautes Babygebrüll unterbrochen wurde.
Gegen 16:30 Uhr hörte der Regen auf und wir schnappten unsere Kameras und suchten mal den Strand. Trotz den Wolken am Himmel bekamen wir tolle Fotos hin. Als wir damit für´s erste fertig waren gingen wir noch mal in den Supermarkt. Das Bier war inzwischen wieder alle. Die Geldautomaten funktionierten weiterhin nicht und wir waren ohne Geld in einem fremden Land.
Das Abenteuer ging weiter…
Zurück im Hotel war zuerst einmal gammeln angesagt, denn wir waren so müde. Der anstrengende Flug, das ankommen im Hotel, kein Strom und kein Wasser gingen an uns nicht spurlos vorbei. Wir lasen in unseren Büchern, redeten, machten Fotos…
Gegen 19 Uhr gingen wir in die Empfangshalle um kurz ein paar Nachrichten über das WLAN zu verschicken. Da es (wie geahnt) auf unserem neuen Zimmer doch keinen Empfang dafür gab. Wir trafen eine weitere Deutsche, die 3 Wochen in der Türkei blieb. Diese Frau war auch sehr unzufrieden mit dem gewählten Hotel. Sie verließ uns auch kurz darauf. Entweder konnte sie in ein anderes Hotel ziehen oder sie flog wieder nach Hause. Das weiß ich nun nicht.
Anschließend machten wir uns auf den Weg in den Speisesaal in dem wir vergebens das Buffet suchten. Wir bekamen regelrecht die Teller vor die Nase geklatscht. Meine Freundin erwähnte erneut, dass sie kein Fleisch isst, sie aber die Beilagen möchte und bekam prompt nur die Vorspeise und einen Salat. Ich bot ihr meine an, denn die Portionen waren viel zu groß.
Nach dem Essen, was wirklich viel zu viel war (mir ging es nicht mehr gut), ließen wir den Tag mit Bier, Raki, Kerze und Gerede ausklingen. Den Stinkestein haben wir auch entfernt. Er war unerträglich!
23. Oktober
Das Frühstück viel aus. Uns war der Schlaf wichtiger. Der Strom war auch wieder einmal weg. Schon wieder Stromausfall.
So durften wir unsere Zähne im Kerzenschein putzen. War irgendwie romantisch. 😉
Heute war das Hamam auf dem Plan. Wir freuten uns schon voll drauf. Wir packten unsere Sachen und gingen in den Empfangsbereich. Meine Freundin und ich wurden kurz vor halb 12 von einem Dolmusch abgeholt. Ja, ich stieg freiwillig wieder in so ein Ding ein.
Bei der Ankunft in diesem Hotel, das das Hamam anbot, fragte die Rezeptionsfrau nach unserem Ticket, das wir bei der Buchung erhalten haben. Meine Freundin und ich schauten uns verwirrt und verdutzt an, denn wir hatten keines. Wir bekamen es leicht mit der Angst zu tun und hofften nur, dass unser Geld nicht futsch war. Es hat sich alles geklärt und wir konnten uns waschen lassen. 🙂 Dort waren wir bis 14:30 Uhr.
Zurück im Hotel machten wir uns schick und gingen mal wieder zu den Geldautomaten. Und, oh Wunder, es funktionierte und ich hatte meine ersten türkischen Scheine in der Hand. Endlich funktionierte die Technik wieder. Wie schon erwähnt, hatten wir es vorher schon oft versucht, aber nie Geld bekommen, da durch das Gewitter alle Geldautomaten ausgefallen waren. Mit dem Geld gingen wir natürlich einkaufen. Dann wurde erstmal gefuttert.
Das Hamam war anstrengend und somit legten wir uns ins Bett und versuchten zu schlafen. Das ging nicht, da die Hotelangestellten sehr laut redeten und klappernd ständig an unserem Zimmer vorbei liefen. Man hatte nie seine Ruhe. Und es war kalt. Mit dem dünnen Tuch das wir als Decke hatten konnte man nicht einschlafen.
Meine Freundin schaltete den Fernseher an, um den Lärm zu übertönen.
Da wir erst gegen 16 Uhr etwas gefuttert hatten, hatten wir abends keinen Hunger und auch keine Lust zum Abendessen zu gehen. Die Hotelangestellten wurden auch immer nerviger und aufdringlicher. Das lag vielleicht daran, dass es immer weniger Gäste in diesem Hotel gab.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit lesen und freuten uns schon auf den nächsten Tag.
24. Oktober
Wir gaben dem neuen Tag eine neue Chance und versuchten es wieder mit Frühstück. Wieder das gleiche Spiel. Kein Büffet. Es gab verschiedene Oliven, hartgekochte Eier, Rühreier, Cornflakes, Käse, Wurst, Weißbrot und ungenießbaren Kaffee. Wir haben aber doch eine Kleinigkeit zu uns genommen.
Wir freuten uns schon auf den Ausflug. Shoppen in der Textilfabrik “Dickmann”! Und das Wetter sah auch gut aus. Sonnenschein!!!
Gegen Mittag ging es los. Wieder mit einem Dolmusch. Das ging aber ganz gut. Ich fühlte mich besser, als die anderen male.
In der Fabrik angekommen musste ich zuerst schmunzeln. Wir bekamen große IKEA Tüten in die Hand gedrückt und schon ging es los. Da gab es alles! Bettwäsche, Handtücher, Jacken, Schuhe, Hosen, Handtaschen, Pullis, Sportklamotten, Kleider, Tücher… Ein Paradies für uns.
Es dauerte auch nicht lange und wir hatten die ersten Teile. Und schwupps, war die Tüte auch schon voll. 😀 Frauen halt. 😉
Als wir fertig waren suchten wir uns eine ruhige Ecke und gingen Teil für Teil noch mal durch. Manches musste wieder aus der Tasche heraus und anderes kam dazu.
Total k.o. und jede mit 2 großen Tüten verließen wir das Geschäft und warteten auf unseren Dolmuschfahrer.
Im Hotel angekommen schauten wir noch kurz die neu erworbenen Teile an, zogen unsere neuen Kleider an und packten die Tasche für den Strand. Kurz darauf machten wir uns auch schon auf den Weg.
Ab ins Meer war die Devise!!!
Kurze Zeit später wurde uns auch diese Ruhe genommen. Denn ein Mann kam an und fuchtelte mit den Händen herum. Uns war nicht klar, was er denn wollte. Er hatte sich bei dem Paar das neben uns lag eine Zigarette geschnorrt und kam dann anschließend zu uns an die Liegen. Da ich schon die Vermutung hatte, dass er Geld für die Liegen wollte, wollte ich wissen wie viel und für wie lange. Er verstand weder Deutsch noch Englisch. Daraufhin wurde er ungeduldig und aggressiv. Wir packten zusammen, da es uns zu blöd wurde. Daraufhin nahm er seinen Besen, den er in der Hand hatte und schlug mir damit aufs Bein. Ich war so was von sauer und musste mich zusammen reißen. Es war Zeit zu gehen!!!
Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich geschlagen wurde. Und dann auch noch mit einem Besen! Und von einem Mann!!! Deshalb musste nun der Alkohol dran glauben! Das Abenteuer ging weiter…
Balkon & Efes – Zeit…
Zum Essen sind wir an diesem Abend gegangen. Wie immer das gleiche Spiel. Teller – batsch! Ich hatte schon gar keinen Hunger mehr. Da verging es einem echt. Nach dem Abendessen brauchten wir einen Schnaps. 🙂
It´s Raki – Time!!!! 😀
Und diese Zeit ging mit laut aufgedrehter Musik, vielen lustigen Fotos, lachen und reden bis morgens um 4 Uhr, als es plötzlich an die Tür klopfte…
25. Oktober
Das Wetter war bescheiden und wir waren tot. So was von tot! Ausschlafen konnten wir auch nicht, da es wieder rumpelte und pumpelte. Und ständig jemand laut herum geschrien hatte. Aber, wir hatten mal sauber das Frühstück verpennt! 🙂
Wir sind den ganzen Tag nur herum gelegen und versuchten zu schlafen. Was natürlich und wie erwartet nicht ging. Wir vertrieben uns wieder mal die Zeit mit lesen.
Gegen Abend machten wir uns auf den Weg und kauften uns Getränke. Antialk. 🙂
Beim Abendessen hatten wir uns auch blicken lassen. Kurz und mit Hektik. Denn die Atmosphäre wurde immer unerträglicher. Vorallem, weil die Bedienung (die irgendwie alles in diesem Hotel gemacht hatte) hinter mir stand und “Essen! Essen!” gesagt hatte.
An diesem Tag bin ich um 22 Uhr schlafen gegangen. Ich konnte nicht mehr. 😉
Leider gibt es von diesem Tag nicht viel zu erzählen, da wir echt nichts gemacht haben. Doch! Wir haben Fotos gemacht und sind spazieren gegangen. 😀
26. Oktober
Die Sonne scheinte!!! Und es ist warm!!!!
Eins war uns klar: wir gehen an den Strand!
Gegen Mittags machten gingen wir los. Nachdem wir die Promenade abgelaufen sind und endlich Liegen gefunden hatten, konnte das Entspannen los gehen.
Nach knappen 3 Stunden wurden wir wieder von den Liegen vertrieben. Na toll! 🙁 Das war es mit sonnen.
So schlenderten wir noch in der Gegend herum und landeten schlussendlich wieder im Hotelzimmer. 🙁
Und mit Essen und Trinken und Buch und Kamera.
Da wir ja schon wussten, dass es wieder eine kurze Nacht geben wird gingen wir auch an diesem Abend früh ins Bett. Morgen sollte es ja nachts schon wieder nach Hause gehen und es würde ein langer Tag werden.
27. Oktober
Der letzte Tag war gekommen. Wieder wurde uns bewusst, dass wir erneut einen Tag verlieren werden. Gebucht war vom 21. bis 28. Dabei war endlich schönes Wetter und wir wollten noch so vieles machen. Nun war es nicht nur der erste Tag, der uns geklaut wurde, sondern der letzte auch noch.
Während des Frühstückes waren die Hotelangestellten unerträglich. Dauernd kamen sie her und meinten es ist unser letzter Tag. Heute reisen wir ab. Bla bla bla… Ich konnte es schon gar nicht mehr hören.
Das Buffet war auch wieder das gleiche, wie die Tage davor. Langsam wollten wir echt nur noch nach Hause.
Nach dem Frühstück schauten wir an die Tafel der Reiseveranstaltung. Da sollte im Laufe des Tages ausgehängt sein, wann wir abgeholt wurden. Aber es stand noch nicht fest.
Somit gingen wir erneut zum Einkaufen, um für die Rückreise das nötigste zu besorgen. Zurück im Hotel wurden die Taschen umgepackt und wir starteten einen erneuten Versuch uns ein Plätzchen am Strand zu ergattern, wo wir dann auch bleiben durften.
Am Strand angekommen sahen wir (was die ganze Woche vor unserer Nase war), dass der erste Eingang auch ein “Freier Strandabschnitt” war. Wo jeder hin gehen durfte und liegen bleiben durfte. Und das genialste war, dass die Liegen nichts kosteten. Das war ja mal wieder typisch, dass wir dies erst am letzten Tag kapierten. 🙂
Wir breiteten uns aus und nahmen die Bücher zur Brust, bis das Wasser so verlockend war, dass wir hineingesprungen sind. Durch die Gewitter war nun das Meerwasser total klar und man sah selbst weiter draußen noch bis auf den Boden. Was ich auch ziemlich schnell bereut hatte… Denn irgendetwas kroch mir den Fuß hoch und dann war es aus mit den Füßen auf dem Boden lassen. 😀
Während wir so am Strand lagen überlegten wir bereits unseren nächsten Urlaub. 2 Wochen sollen es dann sein. Und Sonnengarantie. Und ein Direktflug. Und mit vielen lieben Menschen aus unserem Freundeskreis. Und mit Tauchen.
Ja, ich war nicht tauchen. Obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte. Aber leider spielte ja das Wetter nicht mit. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im nächsten Urlaub dann!
Nachdem wir genügend Bräune, Sonne und Fotos hatten schlürften wir wehmütig wieder zurück ins Hotel. Abschied nehmen war so langsam angesagt.
An der Tafel stand bereits der Abholtermin. Nun war ich völlig verwirrt. Ich hatte ja schon die ganze Woche Probleme mit der Uhrzeit. Nun stand auch noch die Zeitumstellung an. “Sehr geehrte Frau R., sehr geehrte Frau S., wir holen sie um 0:30 Uhr ab. Vergessen Sie nicht die Zeit von 23 Uhr türkischer Sommerzeit auf 22 Uhr türkische Winterzeit umzustellen.”
Wir gingen erneut duschen, um die restlichen Duschgels, Shampoos, Deos und Cremes zu leeren, damit wir sie nicht wieder mit nach Hause nehmen mussten.
Langsam machte sich in mir die Ungewissheit breit wegen des Gewichtes des Koffers. Wir hatten ja gut eingekauft. 🙂 Irgendwann war es mir egal. Dann muss ich halt Übergepäck bezahlen. Denn irgendetwas in der Türkei zu lassen, fiel mir natürlich nicht ein.
Im weiteren Verlauf des Tages packten wir hin und wieder Sachen in den Koffer. Wir hatten ja noch jede Menge Zeit dazu.
Und wir versuchten mal wieder zu schlafen. Das ging natürlich auch nicht, denn die Hotelangestellten waren, wie immer, total laut. Klapperten mit irgendwelchem Geschirr herum (es hörte sich so an, als ob sie direkt vor unserer Türe das Geschirr abspülten), redeten sehr laut, rannten hin und her. Es war unmöglich zu schlafen.
Nun wollte ich echt nach Hause. Ab ins kalte Allgäu! Denn da schneite es angeblich. Somit hatten wir eine Beschäftigung gefunden. Wir mussten uns überlegen, was wir denn anziehen werden. Wir hatten ja nur eine Strumpfhose dabei. Und anfangs ja nicht einmal Socken (hatte mir welche gekauft). So entstanden wieder einmal sehr witzige Fotos, die wir zum Teil noch an die Lieben nach hause schickten.
Als die Langeweile dann so groß wurde schauten wir noch etwas TV. Eiskunstlaufen. Wenigstens ein Sender auf deutsch mit Bild und Ton. 🙂
28. Oktober
Wir waren immer noch wach. Klar, konnten ja nicht schlafen. Aber endlich ist es Sonntag und es geht bald zum Flughafen. Müde waren wir jetzt schon. Gegen 0:15 Uhr machten wir uns auf zur Rezeption, um auszuchecken.
Plötzlich zog eine Mitarbeiterin eine Rechnung heraus, dass wir noch 2 Wasser und 2 Bier bezahlen sollten. Es entstand eine Diskussion. Meine Freundin meisterte diese Situation mit Bravur und blieb dabei sehr freundlich. Ich musste mich zusammenreißen und sagte dann irgendwann gar nichts mehr. Innerlich platzte ich.
Die Mitarbeiter, die immer mehr wurden, lenkten ein und wir mussten die Rechnung nicht bezahlen. Hätten wir auch nicht.
Wir zogen unsere Koffer nach draußen und warteten auf unseren Fahrer. Der nach einer Weile kam und uns zu Fuß abholte. An der Straße wartete ein Reisebus auf uns und ich war dann schon etwas erleichtert. Keine Dolmusch fahrt… 🙂 Es wurde unser Gepäck eingeladen und fuhren los. Zum nächsten Hotel. So ging es ein paar Mal weiter, bis es dann nach Antalya ging.
Allerdings dauerte die Fahrt wesentlich länger und ich versuchte immer wieder zu Dösen. Meine Freundin blieb tapfer wach.
In Antalya am Flughafen angekommen machten wir noch eine kurze Pause und schon ging auch das Aus- und Anziehen wieder los. Direkt am Eingang des Flughafens.
Eingechecked und Koffer aufgegeben kaufte sich meine Freundin noch ihr Parfüm, das sie ja nicht vergessen wollte. Mir fällt auf, ich habe keine Duftprobe bekommen o.O.
-> Anmerkung der Mitreisenden: Wir durften ja auch die verschweißte Zollverpackung nicht öffnen. 🙂
Das Warten konnte beginnen. In der Zeit setzten wir uns noch in ein Cafè und tranken gemütlich Kaffee. 🙂 Die Zubereitung des Kaffees dauerte seine Zeit. Der sehr junge Mann, der uns diesen Kaffee kochen sollte war etwas überfordert und wusste nicht so recht, wie er das anstellen sollte. Ich schmunzelte nur vor mich hin. Dafür sah der Kaffee bezaubernd aus.
Ich beobachtete danach Menschen, wie die sich die Zeit des Wartens vertrieben. Am liebsten hätte ich meine Kamera heraus geholt und die Menschen fotografiert. Ich hab es nicht getan, weil ich nicht wusste, ob es ihnen gefallen würde. Da es früh am Morgen war und sie sicher übermüdet waren, wollte ich sie nicht noch reizen.
Nach eine unendlichen Ewigkeit konnte das Borden beginnen und die Leute strömten, ja eilten zum Schalter. Die Schlange wurde immer länger. Wir blieben sitzen und blickten immer wieder hinter uns, ob sich etwas bewegt. Irgendwann standen auch wir auf und stiegen nach kurzer zeit in´s Flugzeug ein.
Es waren 2 Sitze. Direkt am Notausgang. Sehr unbequem und eng. Der Vordersitz drückte sich in meine Knie. Es ratterte und knatterte. Mir war nun nicht mehr wohl. Im Gesicht meiner Freundin konnte ich einen ähnlichen Ausdruck erkennen.
Wir waren in der Luft. Ich konnte mich etwas entspannen. Obwohl das Knattern nicht aufhörte. Als ich die Augen schloss und wieder einmal versuchte zu schlafen, kam schon die erste Mahlzeit. Hunger hatte ich keinen. Ich überredete mich aber selbst etwas zu essen.
Ich öffnete die Verpackung des Sandwichs, und biss einmal herunter, als ich bemerkte, dass es neben mir etwas hektisch wurde und ein Typ eilig nach der Kotztüte suchte. Er war leichenblass. Ausführlicher will ich an dieser Stelle nicht werden. Jedenfalls war es vorbei mit der Esserei. Auch okay.
Nach ca. 1,5 Stunden waren wir dann in Istanbul. Wir machten uns erneut auf ein Chaos gefasst, da wieder kein Gate auf unserem Ticket stand. Es war deutlich mehr los, als beim Hinflug. Lange Schlangen vor den Sicherheitsgeräten und Personenkontrollen.
Da wir auch nicht wussten welche Zeit das auf den Tickets war (Sommer oder Winterzeit), wurden wir immer nervöser. Mir fielen bekannte Gesichter auf.
Meine Freundin fragte sich erneut erfolgreich durch die Flughafenmitarbeiter und somit wussten wir wenigstens die Richtung in die wir gehen mussten.
Als wir in einer Schlange vor einer Sicherheitskontrolle standen sah meine Freundin, dass unser Flieger schon die Türen geöffnet hatte. Und wir wussten immer noch nicht wo das richtige Gate war. Hektik brach aus. Die Schrift färbte sich gelb… Endlich waren wir durch die Schleuse gekommen und rannten nur noch los.
Ich bekam keine Luft mehr. Verlor dauernd meine Ballerinas. Es wurde unerträglich heiß in meiner Jacke. Immer wieder verlor ich meine Freundin aus den Augen. Die Schrift der Anzeige verfärbte sich rot. Meine Freundin rief nur noch wir dürfen den Flieger nicht verpassen.
Total abgehetzt, verschwitzt und außer Atem kamen wir am Bordingschalter an. Und mussten feststellen, dass es nicht unsere Airline war. Ich musste mir die Tränen verkneifen. Ich glaub meiner Freundin erging es ebenso.
Ein freundlicher Flughafenmitarbeiter war dann so gütig und schrieb uns das richtige Gate auf und meinte “You have enought time. 1 hour.”
Somit konnten wir den gesamten Weg wieder zurück laufen. Ich habe dann die zwei Leute (der Typ, dem es schlecht war und seine Freundin) aus dem vorherigen Flugzeug an uns vorbei rennen sehen, die auch zum falschen Flieger rannten. Ich rief ihnen nur hinterher und sie schlossen sich uns an.
Leicht beruhigt kamen wir dann schlussendlich am richtigen Gate an. Wir machten uns frisch und warteten mal wieder. Die beiden Mitreisenden, die ich abgefangen hatte nahmen ihren eigenen Weg und schauten uns nicht mal mehr mit dem Popo an. Ganz zu schweigen, dass wenigstens ein Dankeschön angebracht gewesen wäre.
Der Einstieg verzögerte sich und die angegebene Uhrzeit auf dem Ticket stimmte auch nicht überein.
Wir sahen die Sonne aufgehen und um ca. 7:30 Uhr konnten wir endlich in das Flugzeug einsteigen. Jetzt ging es wirklich Richtung Allgäu!!
Unzählige Schlafversuche und das Lauschen der Musik aus den Kopfhören wurden ständig unterbrochen durch eine Gruppe von Schülern, die nicht ruhig sein konnten. Schüler, die vom Schüleraustausch aus Korea kamen.
Irgendwie ging die Zeit doch vorbei und wir setzten zur Landung an und sahen erste Schneeflocken über unserem Zielflughafen. Die ganze Stadt war bedeckt mit einer weißen Pracht. Ich konnte es nicht glauben. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich echt, dass man uns verarscht. Das hab ich echt nicht erwartet.
Gelandet. Wir gingen durch die Personenkontrolle und warteten auf das Gepäck und machten uns fix & fertig zum Ausgang. Unsere Abholer warteten bereits und ich war froh, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Anschließend besorgten wir uns noch einen Kaffee und schlenderten an die frische Luft. Es war echt kalt.
Time to say goodbye…
Der Kaffee war leer und der Abschied von meiner Freundin war da. Langsam wollten wir auch heim und nicht wieder ewige Zeiten am Flughafen verbringen. davon hatten wir glaub ich genug.
Total fertig, übermüdet von einer etwa 15 stündigen Reise, über 30 Stunden wach, war ich dann froh endlich in mein eigenes, kuscheliges, warmes Bett zu kriechen…
Total cooler Beitrag, mein Herz! So schön geschrieben und die Bilder veranschaulichen alles noch. Der nächste Urlaub wird ganz sicher entspannter!