Pünktlich zum Vorverkaufsstart bekam ich meine Karte zu Rock am See.
Das diesjährige Line Up:
- The Strypes
- Donots
- Band Of Skulls
- Broilers
- Primal Scream
- The Hives
- Die Toten Hosen
Am 21. September war es dann soweit. Die Sachen waren gepackt und konnten in´s Auto geladen werden. Viele warme Sachen.
Flo hatte bei Gerry ein Zelt gemietet. Dieses mal totaler Luxus. Kein Zelt mitschleppen und auch nicht nachts noch nach Hause fahren müssen.
Es ging um 7:45 Uhr los und wir hatten auf dem Weg noch Getränke und Frühstück gekauft.
Um 9 Uhr kamen wir bereits in Meersburg an und erwischten auch gleich eine Fähre, die ohne zu zögern ablegte.
In Konstanz angekommen, suchten wir Gerry und sein Backpacker Hostel.
Dort checkten wir ein, man zeigte uns alles und wir bekamen noch ein Frühstück und Kaffee angeboten. Das Frühstück lehnten wir ab, aber den Kaffee nahmen wir dankend an. Ich fühlte mich von anhieb wohl.
Da unser Zelt noch nicht beziehbar war, luden wir unser Gepäck aus und verstauten es an der Rezeption. Denn wir wollten los.
Der Shuttlebus war schnell gefunden und wir fuhren aufs Festivalgelände.
Es standen bereits Leute an. Wir holten uns das erste Bier und bekamen von den Securitys mit, dass am zweiten Eingang keine Personen anstanden und man da viel schneller auf das Festivalgelände kommt.
Also liefen wir an den zweiten Eingang. Das Bier wurde gemütlich ausgetrunken, die Karte aus dem Rucksack hervorgekramt und schwuppdiwupp waren wir auf dem Gelände. Ich kaufte mir für 2,-€ ein Festivalbändchen. Ich musste mich ja vor ein paar Tagen von meinen “alten” trennen.
Als ich das Bändchen an meinem linken Handgelenk befestigt hatte, musste ich mich auch schon entkleiden. Bis auf´s T-Shirt. Die Sonne schien und es wurde echt warm. So eine Kacke, denn ich hatte an kurze Kleidung nicht gedacht! Aber eine Mütze und Regenjacke eingepackt. Und Winterstiefel hatte ich auch noch an.
Nun wurde das Festivalgelände abgechekt mit seinen ganzen Fressständen, Piercings, Mützen, Jacken und Shirts. Flo kaufte sich noch Pommes und eine Jacke.
Dann ging es auch schon an die Bühne, denn die erste Band spielte bereits.
Umbaupause. Und wir machten es uns gemütlich und genossen die Sonne. Inzwischen war es so heiß, dass ich es bereute keine kurze Hose eingepackt zu haben. Also wurde die Hose hochgekrämpelt und die Stiefel ausgezogen. Dann wurde halt eben in Socken herum gelaufen. Ja, in den Socken, die auch schon Macklemore überlebt hatten. 😉
Vielen Dank an dieser Stelle an den netten Security, der zwar vor mir stand, aber jedesmal Platz machte, wenn ich die Kamera gezückt hatte.
Wir machten in dieser Pause den Fehler, gingen auf´s Klo und verließen unseren Platz am Wellenbrecher und dem zweiten Bereich der Bühne…
…und landeten im dritten Bereich. Vor einem Wellenbrecher. Vor einer kleinen Bühne.
Gerüchte machten sich breit, dass die Toten Hosen auf der kleinen Bühne spielten, die ich schon kurz erwähnt hatte. Denn dort waren Papierstücke mit Titeln der Hosen darauf und nach The Hives wurde das Gedrängel und Gedrücke zunehmend größer. Es wurde so gedrückt, dass ich zum Teil mein Bein oben am Wellenbrecher hatte, um genügend Kraft zu erreichen, dass die Massen hinter mir mich nicht zerquetschen.
Mir ging es nicht mehr gut. So etwas unverständliches hatte ich noch nie erlebt. Die Stimmen um mich herum wurden immer lauter und aggressiver. Auch ich kochte. Flo stellte sich irgendwann schützend hinter mich und fing so (fast) alles ab.
Endlich war die Umbaupause beendet und die Toten Hosen kamen auf die Bühne.
Da das Gedrücke nicht nachließ und es mir einfach zu riskant wurde, um weitere Fotos zu schießen, packte ich meine Kamera weg.
Während des Auftrittes wurden immer wieder bengalische Feuer angezündet. Zum Teil war ich froh, dass es inzwischen kühl geworden war, ich die (neue) Jacke von Flo zum anziehen bekam und erfolgreich meinen Schal aus dem Rucksack gekramt hatte. Somit konnte ich mir den Schal vor Nase und Mund packen, um den beissenden Geruch nicht einatmen zu müssen.
Die Show war aus. Die Leute riefen Zugabe. Zu meiner Enttäuschung spielten sie die Zugabe nicht auf der kleinen Bühne. 🙁 Es wäre auch zu schön gewesen Campino´s Füße zu küssen.
Kurz vor Ende fassten wir den Entschluss uns durch die Festivalbesucher zu drängeln und endlich mal auf´s Dixi zu gehen. Wir hatten nämlich schon Bauchweh. Und Hunger hatten wir auch. Wir wollten einen mega Döner haben, den wir mittags gesichtet hatten. Erleichtert gingen wir zu den Fressständen und ich musste meine nächste Enttäuschung verkraften. Der Stand war geschlossen. Zu. Kein Döner mehr. *grmpf* 🙁 Es gab nur noch Pizza und Nudeln. Wir entschieden uns für Nudeln. Die dann tatsächlich noch geschmeckt hatten. 😉
Das Festival war aus, wir waren satt und gingen gemütlich Richtung Shuttlebus. Wir ließen uns auf dem Gehweg nieder, denn wir waren nicht die Einzigen, die zurück wollten. Nach etwa 30 Minuten machten auch wir uns auf und stellten uns an. Es wurden nicht weniger Menschen, die auf den Campingplatz wollten.
Es ging auch recht schnell und wir standen im Bus und fuhren zurück zu Gerry.
Dort angekommen wurden wir von Mitbewohnern, Gerry und einem Lagerfeuer empfangen. Wir verräumten unser Zeug im Zelt und verbrachten noch etwas am Lagerfeuer, bevor wir erschöpft ins Zelt fielen.
Am Sonntagmorgen waren schon ein paar Mitbewohner wach, als ich aus dem Zelt gekrochen bin. Nach dem frisch machen gab es ein geniales Frühstück. Brötchen, Brezeln, Kaffee, Tee (wer mochte), Rührei, Wurts- und Käseplatten, Müsli, Cornflakes, Obst. Alles was das Herz begehrt und vor allem, wie in einem guten Hotel. Ich war überwältigt. Leider hatte ich noch gar keinen Platz für ein ausgiebiges Frühstück. Ich entschied mich lediglich für eine Brezel und Kaffee.
Als wir fertig gefühstückt hatten, packten wir auch schon unseren Rucksack und machten uns auf den Heimweg, der ohne Stau und langes Warten zügig ging.
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