Mit dem VW-Bus durch… Schottland #6

Freitag, 16. Oktober 2015

Der Wecker klingelte um 7 Uhr morgens, der Himmel wurde langsam hell, wir verstauten unser Hab und Gut in den Schränken und fuhren wieder die Passstraße hinauf. Wir wollten uns den Sonnenaufgang schließlich nicht entgehen lassen. Es war weiterhin windig dort Oben, aber von Regen keine Spur.

 

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Die Laune meinerseits war auch wieder besser, auch wenn am Abend zuvor dasFlosen meine Speicherkarte der Kamera verloren hatte.

Wir fotografierten den Sonnenaufgang und die umliegende Landschaft am Quiraing Viewpoint. Langsam wurden auch die Schafe wach und man hörte immer wieder ein zaghaftes “mäh” entgegenschallen.

 

 

Als alles im Kasten war, gingen wir zurück zu Bruno, wo es erstmal die Zahnbürste, Zahnpasta und Kaffee gab. Dort trafen wir auch wieder die zwei Jungs aus Ulm und Freiburg. Nach einem netten Gespräch (sie hatten am Viewpoint übernachtet und dort sei es sehr windig gewesen) fuhren wir zurück zum Kilt Rock Wasserfalls des Vorabends.

Dort kamen auch schon die ersten Busse an und die Ruhe war vorbei. Es wuselte nur so vor Touristen. Wie einst in Glen Coe wurden sie ausgeladen, schossen ihre 3-4 Fotos, wurden wieder eingeladen und der Bus fuhr weiter. Flo bekam nicht sonderlich von diesem Treiben mit. Er widmete sich seelenruhig der Landschaft. Da es mir aber zu viel Menschen und zu hektisch wurde, stand ich abseits des Ganzen und konnte die Szenerie genau beobachten.

 

 

Die Fahrt ging für uns nun zum Old Man of Storr weiter, diesen sollten wir heute erklimmen.

 

 

Nachdem wir den halben Tag am Old Men Of Storr verbracht hatte, fuhr Bruno die A855 weiter gen Norden zum Duntulm Castle, einer Burgruine.

 

Es ging anschließend weiter über Uig, Dunvegan, Glendale nach Waterstein. Das Tagesziel war der Neist Point, wo wir auch übernachten sollten. Ein Leuchtturm auf einer Klippe. Unterwegs hielten wir noch kurz an und versorgten Bruno an einer kleinen Tankstelle mit Sprit. Auch für uns kauften wir dann das erste Bier aus der Dose.

Am Neist Point angekommen machten wir zuerst den Fehler und liefen die unzähligen Treppenstufen in Richtung Leuchtturm hinunter, um unten dann festzustellen, dass der gewünschte Fotospot oben auf der gegenüberliegenden Seite ist. Also ging es die Stufen wieder hoch. Mir ging langsam die Puste aus. Es waren auch mal wieder Treppenstufen ohne Norm. Ich schickte Flo vor, weil ich dachte, ich werde nie oben ankommen. Zudem wollte ich nicht Schuld sein, wenn er den Sonnenuntergang verpassen würde.
Ich habe es dann doch noch rechtzeitig geschafft und zur Belohnung stiefelte ich direkt in ein großes und tiefes Matschloch. Mit nassen Chucks inklusiven nassen Socken und somit nassen Füßen, fand ich meinen Mann unter den ganzen Fotografen stehend wieder.

Dort wurde dann mit dem Bier aus der Dose in der Hand den Sonnenuntergang betrachtet und genossen. Genossen wurde auch nur der Sonnenuntergang, denn das Bier schmeckte wie Schafspisse. Es enthielt auch irgendeinen komischen Klumpen. Ich meinte, dass dies evtl. ein Eiswürfel sei. Flo hingegen war fest der Überzeugung, dass es ein Klostein sein muss.

 

 

Als es dann mir zu kalt wurde -es war inzwischen auch dunkel geworden- gingen wir zum Bus, machten uns was zu Essen und gingen bald darauf schlafen.

 

Tag 6

 

 

Samstag, 17. Oktober 2015

Heute hätte ich ausschlafen können, da Flo alleine zum Sonnenaufgang fotografieren ging. Hätte ich nicht so dringend aufs Klo müssen… Da wir nicht alleine auf dem Parkplatz am Neist Point übernachtet hatten, musste ich die Dunkelheit noch nutzen. So stand ich mit meinem Schatz auf und hatte einen freien Vormittag, den ich mit Bruno putzen, aufräumen, Kaffee und Frühstück machen, Haare kämmen, Gesicht waschen usw. verbrachte. Haushalt eben. 🙂

 

 

Irgendwann kam dann der Herr wieder und ich konnte ihm das Frühstück servieren.
Er war erstaunt, dass ich sogar das Dach eingefahren hatte und soweit abfahrbereit war.

Als wir mit allem fertig waren, fuhren wir nach Claigan. Dort hielten wir an und spazierten zum Coral Beach. Dieser Strand besteht nur aus Korallen- und Muschelstücken, das Wasser ist türkis und sieht traumhaft aus.
Die Sonne strahlte und es war ein warmer Tag. Ich konnte es mir nicht verkneifen und musste einfach ins glasklare Meer springen.
Während ich den Strand betrachtete und Muscheln und Korallen suchte, machte sich meine Begleitung auf den Weg, um den Hügel zu erklimmen und von dort die Sicht zu genießen. (Ja, man muss nicht immer zusammen bleiben 😉 )

 

 

Als meine Füße wieder trocken waren und Flo sich wieder zu mir herab gesellt hatte, fuhren wir weiter und kamen am Dunvegan Castle an. Wir hielten erneut am Straßenrand an und fotografierten dieses.

 

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Anschließend fuhren wir mit unserem Bruno weiter auf die A863 nach Drynoch und bogen nach Talisker ab.

 

 

Dort angekommen spazierten wir hinab zur Talisker Bay, die mal wieder sehr schön war. Leider lag überall Müll herum.
Einen Abstecher in die Talisker Destillery musste natürlich auch noch drin sein. Wir hatten Glück, denn diese schließt um 17 Uhr und wir kamen dort gegen 16 Uhr an. Dort habe ich mir einen 15 jährigen Whisky geleistet.

 

 

Das Tagesziel an diesem Tage wäre der Campingplatz in Glenbrittle gewesen. Leider hat dieser nur bis Ende September geöffnet. Wir überlegten noch, ob wir auf einem Wanderparkplatz bleiben sollen (no overnight parking) oder doch weiterfahren sollten.
Flo entschied sich für die Weiterfahrt, da es bereits wieder Dämmerte und somit war der Campingplatz in Sligachan das Ziel. Dort erlebten wir noch ein Highlight von Sligachan. Die rot glühenden Black Cuillins.

Zum Abendessen gingen wir in das gegenüberliegende Hotel. Das Essen war super lecker und die Portion mega groß. Meine Teller habe ich nicht leer essen können.
Gesättigt ging es zurück zum Campingplatz. Die Nacht war Sternenklar und sehr kalt und wir entschieden uns kurzer Hand eine “kleine” Umbauaktion zu starten und unten im Bus zu nächtigen.

 

 

Tag 7

Sonntag, 18. Oktober 2015

Trotz der kalten Nacht konnten wir super gut schlafen. Nach dem Frühstück ging es noch unter die warme Dusche. Anschließend fuhren wir auf den Hotelparkplatz des Sligachan Hotels und gingen zu Fuß zur Old Sligachan Bridge, um von dieser noch Fotos zu machen.

 

 

Nun hieß es Abschied von der Insel zu nehmen, da wir die A87 in Richtung Auchtertyre fuhren. In Lochcarron machten wir eine kurze Pause. Dort habe ich einen alten Friedhof mit der Ruine einer Kirche entdeckt. Auch hier waren es Kriegsgräber.

 

 

Der Bus brachte uns nach Stromemore zu einer Burgruine, dem Strome Castle.

 

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Als wir dort alles gesehen haben und weitere Muscheln gefunden hatten, ging es zum Pass of Applecross. Zu Beginn befanden sich mehrere große Warnschilder.

 



Ich fand den Pass gar nicht so spektakulär. Es war zwar eine Single Track Road, die an manchen Stellen eng und unübersichtlich war, aber Bruno und Flo haben das ganz toll gemacht. Auf der Passhöhe gab es dann einen Aussichtspunkt und wir legten eine kurze Rast ein.

Vor Shieldaig machten wir eine erneute kurze Pause und genossen die Aussicht.

Danach fuhren wir an den Loch Maree und fanden dort unser Nachtlager auf einem ruhigen Parkplatz inklusive Klohäuschen mit Spülung und Waschbecken. Und das wieder einmal total sauber. Dort schlugen wir unser Nachtlager auf. Ein Wohnwagen leistete uns Gesellschaft.

Den Abend ließen wir mit Nudeln und Tomatensugo ausklingen. Zum Nachtisch gab es dann noch ein Gläschen Whisky und Bier. Dieses wurde genossen während wir den nächsten Tag planten. Gegen 22 Uhr gingen wir dann ins Bett.

 

Tag 8

 

 

Die bisher veröffentlichten Artikel:

Strome Castle
Dunvegan Castle
Duntulm Castle
Mit dem VW-Bus durch Schottland #5
Mit dem VW-Bus durch Schottland #4: Glenfinnan
Castle Tioram
Mit dem VW – Bus durch Schottland #3: GlenCoe
Castle Stalker
Mit dem VW – Bus durch Schottland #2
Castle Inveraray
Luss – Ich muss draussen bleiben
Largs – Ein Denkmal für die große Schlacht
Culzean Castle
Mit dem VW – Bus durch Schottland #1
bye bye scotland
Mit dem VW- Bus durch…

hoochi Verfasst von:

Meine Name ist Sandra und der bekömmliche Jahrgang 83. Das C im Namen steht für das Chaos in der "Familie Schickischmi". Privat sowie beruflich bin ich immer für alle kleine Racker da. Außerhalb dessen höre ich gerne Musik. Viel. Laut und am liebsten Live. Auch gerne mit mehreren Menschen auf Festivals. Darum mag ich auch gerne Tattoos, brauch viel Kaffee und Johannesbeersaftschorle.

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