Kommt, ich nehm’ Euch mit…
…auf eine Reise, quer über durch die fabelhafte Welt der Isle of Skye. Nachdem wir den Weg von GlenCoe zur Isle of Skye erfolgreich hinter uns gebracht hatten, hielten wir uns also für mehrere Tage auf dieser kleinen Insel auf. Vorweg sei gesagt, nicht einmal 4 Wochen würden für die Isle of Skye reichen! Ich habe mich zudem entschlossen im Artikel geographisch vorzugehen und nicht chronologisch. Somit werden wir also eine kleine Rundreise gegen den Uhrzeigersinn über die Insel machen. Viel Spass!
(Link direkt zur Google-Maps Karte)
Sligachan
Alle Wege führen irgendwann wieder zurück zum kleine Ort Sligachan. Wir passierten den Ort während der Fahrt in den Norden und kreuzten ihn fast als wir in den Westen zum Neist Point fuhren. Am Ende campierten wir sogar an Ort und Stelle, als wir wieder in den Süden aufbrachen um am nächsten Tag die Insel wieder gen Norden zu verlassen. Der Ort selbst ist eigentlich weniger spektacoolär, bietet jedoch einen sehr geilen Campingplatz inmitten der Cullin Hills. Apropos Cullin Hills, wir hatten das seltene Glück, ein Traumwetter auf Skye zu erwischen und die Bergkette im Abendrot glühen zu sehen. Wie der Campingplatzbetreiber in Sligachan mir verriet, ein angeblich seltener Anblick. Keine Angst, die Kamera war zu diesem Zeitpunkt schon sicher verstaut ¯\_(ツ)_/¯. Bilder im Kopf sind eh die schönsten *zwinker*.
Da wir zudem davon ausgingen, dass wir für lange Zeit keinen Pub mehr antreffen werden, verköstigten wir uns in der dortigen MacKenzies-Bar. Sehr empfehlenswert!
Ergebnisse:
Die ersten Highlandcows und der Old Man of Storr
Von Sligachan aus folgten wir der Küstestraße entlang in Richtung des berühmt berüchtigten, oft gesehenen und sagenumwobenen Old Man of Storr. Ein paar Kilometer hinter Sligachan sprang uns dieser schon ins Auge. Im schimmernden Abendlicht erhaschten wir auf dem Weg auch die ersten Highlandcows unseres Schottlandtripps. Hoochis “Magic Moment”.
Wer sich – wie wir – vornimmt den Old Man of Storr zu erklimmen, sollte nicht nur Kondition mitbringen, sondern auch ein Frühaufsteher sein. Wir waren in den frühen Morgenstunden bereits am gut gefüllten Parkplatz an der Hauptstraße. Nachmittags ist dort die Hölle los und die Autos parken überall an der Straße. Andererseits müsst Ihr nur einen gewissen Punkt überschreiten. Dort geben viele der Touris die “Besteigung” bereits auf. Zwar tummeln sich im oberen Gebiet immer noch einige Menschen herum, aber kein Vergleich dazu, was weiter unten los ist.
Trotzdem. Der Aufstieg ist schon sportlich, weshalb viele schon nach den ersten paar Metern anfangen werden zu pumpen.
Unterschätzt vor allem den Ausflug nicht! Wir fuhren an jenem Tag vom Old Man in den Westen zum Neist Point. Beinahe hätten wir dort den Sonnenuntergang verpasst, obwohl wir wie erwähnt früh am Storr waren. Es ist ein kompletter Tagesauflug. Zumindest wenn man nicht hetzen mag und sowas wie “Urlaub” und “genießen” kennt. Man läuft auch nicht mal eben in 30 Minuten dort hoch, auch wenn es von Unten so aussieht.
Ergebnisse:
Kilt Rock und der Spiegel im See
In unmittelbarer Nähe des Old Man of Storr befindet sich der Kilt Rock Wasserfall. Wir besuchten den Wasserfall am ersten Tag in der Abenddämmerung und am nächsten Tag vor unserem Aufstieg zum Storr. Der Wasserfall an sich ist überhaupt nicht sonderlich spektacoolär, viel mehr die Umgebung. Dort lassen sich nämlich die typischen “englischen Steilküsten” erhaschen. Lässt man sich zudem vom Wasserfall nicht beeindrucken und erkundet lieber das “Drumherum”, gelangt man auch nach ein paar Schritten zu einem schönen See am Fuße des naheliegenden Quiraing Passes. Ich glaube, man muss am Kilt Rock gewesen sein, aber irgendwie auch nicht. Vielleicht bot Schottland für uns auch zick andere schöne Fleckchen, sodass wir diesen im Nachhinein nicht sonderlich Schätzen können. Wie gesagt, mitnehmen schadet nicht. Wenn man schließlich schon mal da ist… *lach*.
Ergebnisse:
The Quiraing, Schowba und ein kleines Missgeschick
Gleich am ersten Tag auf Skye war unser Ziel die Passhöhe am Quiraing. Wer nicht unbedingt den kompletten Norden ausfahren möchte, kann den Pass im Übrigen als “Abkürzung” in den Westen hernehmen. Bei guten Wetter – mit dem wir ja reichlich gesegnet waren – erblickt man fast die komplette Isle of Skye von dort oben. Was für ein Ausblick!
Wer dann noch schwindelfrei ist, kann den Fussweg entlang der Bergflanken antreten. Bis zu einem gewissen Punkt geht das ohne Probleme, danach wir der Weg allerdings etwas kritisch. Mir kam ein Schwall von Fotografen entgegen, wo manche arge Probleme hatten, da man einige Felsen klettern muss. Auch Hoochi blieb weiter vorn stehen, während ich den Weg weiter lief.
Hier entstand auch mein Bild des Tages bei Heise in der KW26 (2016).
Auf Passhöhe war es natürlich sehr windig, weshalb wir etwas Unterhalb neben einem Friedhof unser Nachtquartier aufschlugen. Die Geister waren jedoch nicht unbedingt gnädig mit mir. So verlor ich während des Backup-Vorgangs die SD-Karte von Hoochi mit Bildern. Darauf waren Bilder von der Fahrt zur Isle of Skye, das Highlander Schloss und… ja… Ihr Highlight… die Highland Cows *DOH*Das-gab-mägger*.
Bisch jetzt sauer? Ich geh mal raus bissle knipsen *linksrechtsschau*
Wobei das Wort “verloren” hier relativ zu sehen ist. Die SD-Karte war nä(h)mlich nah und doch so fern. Kompetente VW Ingenieure hatten einen 1cm-Schlitz zwischen Armaturen und Fensterscheibe gelassen, welcher alles frisst was man ihm (versehentlich) gibt. Dort lag sie nun. Und liegt wohl noch immer. 2 Wochen versuchte ich alles um die SD-Karte dort heraus zu bekommen. Keine Chance! Was hab ich dort alles heraus gefischt in der Zeit. Haargummis, Parkzettel, Plastikkarten etc. Aber diese verf*ckte SD-Karte wollte nicht. Vor allem… ich habe sie spiegeln gesehen in der Windschutzscheibe. Diese Qual! Egal!
Am nächsten Morgen nahmen wir nochmals den Sonnenaufgang auf der Passhöhe mit. Wie schon am Abend zuvor, trafen wir wieder auf zwei junge Männer. Sie campierten direkt auf dem Parkplatz auf Passhöhe mit Ihrem Bus und fanden es dort im Nachhinein doch sehr stürmisch. Ich sag’s Euch. Nehmt die Friedhofsbucht! Solang Ihr kein Backup machen wollt, ist alles gut dort *traumabewältigung*.
Die Beiden kamen aus Stuttgart sowie Wangen im Allgäu und hielten sich für nur 3 Tage auf Skye auf. Einer studierte in Edinburgh, sein Kumpel reist sowieso ständig in der Weltgeschichte umher. Zumindest wenn man seinem Instagramprofil Glauben schenken mag 🙂 Ich fotografierte die Beiden während des Sonnenaufgangs, den Sie auf einem Gipfelplateau des gegenüberliegenden Hügels mitnahmen.
Wie das aus Ihrer Sicht aussah? (LINK zum BILD)
Wie das aus meiner Sicht aussah? (LINK zum BILD)
Das Kuriose: Während meiner Aufnahme entstand gerade die Aufnahme von Jules. +/- Sekunden. Natürlich haben die Beiden die Bilder nachträglich bekommen *soisserhalt*samariter*.
Ergebnisse:
Neist Point, Klosteine und Natur pur
Als nächstes machen wir einen kleinen Sprung. Wie bereits erwähnt, fuhren wir nach dem Old Man of Storr in den Westen zum Neist Point. Das komplette “Fahrgedödel” erspar ich Euch an dieser Stelle. Folgt in der Google-Maps-Karte einfach der Route durch den Norden. Wir nahmen noch eine Ruine mit, ließen das dort verzeichnete und kostenlose Skye Museum links liegen. Wir waren bekanntlich spät und knapp dran. Sehr knapp, aber wir erreichten den Neist Point doch noch vor Sonnenuntergang. Rechtzeitig und mit warmen Reifen.
Zudem war ich Sieger im Single-Track-Racing-Cup gegen ein anderes junges Pärchen, die ebenfalls knapp waren. Kurz vor dem Leuchtturm hatten die Beiden – ebenfalls Deutsche – die falsche Abzweigung genommen *hrhr*shithappens*.
Es ist wohl einer der bekanntesten Spots auf Skye. Zurecht! Zur Hölle war es dort geil! Wir schliefen direkt am Parkplatz und hatten so Sonnenauf- und -untergang miterlebt. Ich kann jedem nur empfehlen diesen Ort aufzusuchen. Einer meiner Highlights der Reise.
Den Leuchtturm erreicht man vom Parkplatz aus locker flockig über die steilen “1000 Treppen des Todes”. Die schönste Sicht bietet sich allerdings direkt an der Steilklippe etwas versetzt von der Landzunge.
Während des Sonnenuntergangs, gönnten wir uns zudem ein zuvor an einer Tanke teuer erstandenes Dosenbierchen. Ein sehr mysteriöses Bierchen.
Da ist ein Eiswürfel drin!
War die Theorie von Hoochi. Clever. Zu Beginn zumindest. Da der “Brocken” am Ende aber kein bisschen kleiner geworden war, hielt die Theorie nicht stand. Beruhigte aber das Gewissen.
Schwätz it! Das ist ein Klostein!
Meine Theorie! Unterstrichen wird das Ganze noch vom Pisswassergeschmack des “Bieres”. John Smiths? Vergesst es! Da ist jedes Wasser aus dem Dixi-Klo am dritten Festivaltag schmackhafter!
Ergebnisse:
Coral Beach und die Faszination des Minimalistischen
Heilige Scheisse! Ein Strand nur aus Muscheln und Korallen? Mitten in Schottland? Ja! Willkommen am Coral Beach, Ladies! Komischerweise ist dieser in aller Munde, aber mit Abstand einer der Spots, an dem wir die wenigsten Touris vorfanden. Vielleicht ist er also doch nicht so verschrien wie gedacht. *Vielleicht-hätte-ich-ihn-auch-nicht-erwähnen-dürfen*
Am Morgen nach dem Sonnenaufgang am Neist Point machten wir unserem morgendlichen Botanikschiss auf den Weg direkt zum Coral Beach. Das mit der Botanik warn Spass. Echt! … Am Parkplatz angekommen, liefen wir ca. 30 Minuten zu Fuss bis wir den schneeweißen Strand erreichten. Am Parkplatz stand etwas von 15 Minuten. Die Schotten haben wohl die selben Läufer wie wir in unseren Alpen, was für mich bedeutete, sämtliche Zeitangaben mit dem Faktor 2 zu multiplizieren *lach*.
Ergebnisse:
Talisker Bay & Talisker Store *cheers*
Als Letztes möchte ich Euch noch die Talisker Bay vorstellen. Sie liegt nicht direkt am Ort Talisker, sondern weit dahinter. Das letzte Stück muss man einen engen Weg bis zu einem Privatgrundstück fahren. Ab dort ist dann laufen angesagt. Die Bucht ist riesig und von Steilklippen Umgeben. Der Strand wahnsinnig Groß und am anderen Ende der Bucht erkennt man noch einen Wasserfall. Leider hatte der Wasserfall bei unserem Besuch kaum Wasser. Vielleicht hat jemand von Euch ja mehr Glück. Ein Ort zum verweilen.
Nach dem Besuch der Talisker Bay statteten wir der Talisker Distillery im namensgebenden Ort noch einen Besuch ab. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn wir deckten uns mit reichlich Whisky ein. Schottland ohne Whisky geht einfach nicht *lach*.
Zwei lustige Anekdoten noch. Auf der Fahrt zur Talisker Bay hielten wir auf einer Single-Track-Road an einem Passing Place um das entgegenkommende Fahrzeug passieren zu lassen. Dieses hielt plötzlich neben uns an und es schallte in einem astreinen Schwäbisch:
Hi. Kommed Ihr Zwoi au us Esslinga?!
Wir hatten ja ein “ES”-Nummernschild. Gott-im-Himmel. Enttäuscht mussten die Beiden von dannen ziehen.
An der Talisker Bay kam es dann zu einem weiteren Wiedersehen. Erinnert Ihr Euch noch an den Ulmer auf dem Weg zur Isle of Skye? Richtig! Auf dem Weg zurück von der Bucht zum Auto kam er uns entgegen. So klein ist manchmal die Welt.
Ergebnisse:
Es geht weiter…
Yeah! Ihr habt es geschafft! Herzlichen Glückwunsch. Neben dem Hauptartikel, war dies wohl der Längste. Nur Orkney wird nochmals etwas Umfangreicher. Der Rest ist schön in kurzen und knappen Artikeln aufgeteilt. Weiterhin viel Spass. Für uns ging die Reise nun für mehrere Tage durch die Highlands gen Norden. Die Orkney Inseln fest im Visier. Das Wetter wird von nun an rauher und (un)angenehmer. Die Landschaft spektakulärer. Der Einsamkeitspegel steigt in den grünen Bereich. Die Anzahl der “Pleiten Pech und Pannen” erreicht ungeahnte Höhen. Lets go…!
Upcoming next:
(Zurück zum allgemeinen Hauptartikel der Schottlandreise)
Oh wow, ich weiß gar nicht genau, was mir jetzt am Besten gefallen hat. Diese Landschaft ist ja echt ein Traum. Ihr habt ja auch ein super Wetter erwischt, obwohl ich denke, dass dort auch schlechtes Wetter seinen Reiz hat.Tolle Bilder hast Du da mitgebracht.
Der Klostein ist auch in den Guiness-Dosen drin. Obwohl das im Guiness dem Geschmack nach eher ein Teil von einem zerbrochenen Aschenbecher ist. Wir haben die Dinger auch schon aufgeschnitten und reingeschaut. 😀
Danke 🙂 Ja, wir sind dann irgendwann auf eine Marke ohne “Klostein” umgestiegen 🙂 Hatten davon zum Glück nur 2 Dosen gekauft. Also der Typ am Campingplatz meinte, dass es gerade wie “Sommer” sei, weshalb auch viele einheimische Unterwegs waren. Der Sommer sei dort total verregnet gewesen. Denke aber auch, mit Nebel und tiefstehenden Wolken hat die Landschaft auch Ihren Reiz. Aber davon kommt an anderer Stelle noch genügend 😉