Cornwall - Part 2
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Watergate Bay
Wir starten die letzte Seite mit der Watergate Bay. Nein, dies hat nichts mit der Ermordung von JFK zu tun, sondern ist eine herrlicher aber nicht weniger prominent besetzter Küstenabschnitt im Norden Cornwalls. Nicht weniger prominent, weil dort kein geringerer als Jamie Oliver himself eines seiner Restaurants besitzt. Das Fifteen.
Wenn Ihr dort “dinieren” möchtet, müsst Ihr Euch aber a) vorher anmelden, b) könnt Ihr dort nur mit mehreren Gängen verweilen und c) solltet Ihr eine gut gefüllte Reisekasse besitzen. Wir haben uns tatsächlich überlegt dort am Abend zu Speißen, weil wir in der Nähe des Strandes (in Trevarrian) unser Nachtquartier bezogen. Aber nachdem wir uns das alles ausgerechnet hatten, sind wir doch ins nahegelegende Fischerdorf Padstow gefahren. Das Seafood dort war auch sehr lecker, günstiger und nicht weniger zu verachten.
So viel zum kulinarischen Unterhaltungsprogramm an der Watergate Bay. Warum wir diese jedoch anfuhren hatte einen anderen Grund. Dort sind zumeist viele Surfer anzutreffen. Und so hatten wir auch an diesem Tag Glück und konnten ein paar Stunden den Surfen beim Wellenreiten zusehen und uns entspannt am Strand zurücklehnen und genießen.
Einfach mal nichts tun. Muss auch mal sein im Urlaub.
St. Michaels Mount
Wie jetzt? Sind wir etwa noch kurz über den Ärmelkanal rüber in den Norden Frankreichs? Haben neben dem Verzehr von Froschschenkeln und köstlichen Weinbergschnecken noch die Zeit gefunden den Mont Saint-Michel zu besuchen? Schmecken Froschschenkel überhaupt?
Zunächst einmal. Ja, Froschschenkel schmecken und immer wenn ich die Möglichkeit dazu habe, gönne ich Sie mir *zwinker*. Nein, wir waren nicht noch spontan im Norden Frankreichs unterwegs. Es handelt sich um den fast Namens- und Baugleichen “St. Michael’s Mount” bei Penzance. Ca. 20 Minuten entfernt bezogen wir für drei Tage unser letztes Quartier. Auf einem Pferdehof. Wo u.a. auch Filme gedreht wurden. Mit einer riesigen dieser – für Cornwall bekannten – Gartenanlage und einem rießigen Zimmer. Kranker Scheiss war das.
Ähnlich wie beim französischen Gegenstück, kann die Insel auch nur bei Ebbe besucht werden. Ein direkter Fährverkehr existiert nicht. Allerdings bevor man auf der Insel festsitzt, fährt am Morgen und Abend jeweils ein kleines Boot zum Festland zurück. Der Berg und sämtliche Bauten sind immer noch in Privatbesitz und vor allem bewohnt! Da komischerweise der Berg überhaupt nicht so der Tourimagnet ist, kann man gemütlich durch das Fischerdorf am Fuße der Insel schlendern.
Sennen Coast und Cape Cornwall
Die Tour von der Sennen Coast bis ans Cape Cornwall war mit Abstand einer der schönsten Touren unseres gesamten Urlaubes. Es lag natürlich auch ein wenig am Wetter. Uns knallte die Sonne von früh Morgens bis Abends auf den Latz. Wir waren am Ende wirklich froh, als wir wieder an der Sennen Coast angekommen waren und dort unsere Füße ins Meer halten konnten. Aber zunächst mal etwas zur Route selbst.
Auf dem Weg sind uns sehr viele Leute entgegenkommen oder mit uns gewandert. Der Weg selbst stellt nämlich für viele den Start- oder Endpunkt des West-Ost-Trails dar. Lustig hierbei war, dass der Großteil der Menschen uns auf deutsch grüßten. Nicht üblich, aber lag wohl an meinem Trikot des FC Augsburg, welches ich an diesem Tag trug und mich wohl als deutschsprachigen eindeutig identifzierte. Zumindest war dies die Aussage eines aus Ulm kommenden Wanderers, der mich darauf ansprach.
Von der Sennen Coast bis zum Cape waren es etwa 10 KM. Nur 10KM, aber die haben es Streckenweiße in sich und liegen vor allem zu 100% ohne Schatten in der prallen Sonne. Ohne festes Schuhwerk würde ich diesen Abschnitt definitiv keinem empfehlen!
Es hört sich kurios an, aber manche Stellen bieten durchaus “Alpine” Gegebenheiten. Zumindest wenn man direkt an der Küste entlang läuft. Es gibt aber immer die Möglichkeit den Weg etwas zu “vereinfachen” und auf der Anhöhe zu bleiben. Aber wo bliebe dann da der Spass *lach*
Für uns war die Wanderung in jedemfall mitunter das Highlight der Reise und wir bereuen keinen Meter dort gelaufen zu sein.
Natürlich hatten wir auch eine Wahnsinns Sicht und ein traumhaftes Wetter. Vor allem der Blick vom Cape aus war schon sehr geil.
Eigentlich hatten wir vor, vom Cape aus noch ein paar Kilometer weiter zu gehen. Dort wären wir auf alte Minen direkt an der Klippe gestoßen. Wenn Ihr einen Amazon-Fire-TV zu Hause habt und dort den Bildschirmschoner aktiviert habt, dann kennt Ihr den Spot *lach*. Der kommt dort nämlich als Bild vor. Wir hatten allerdings den Rückweg im Kopf und sparten uns dann diesen Abschnitt.
Einerseits schade, aber auf der anderen Seite hatten wir Urlaub und man muss nicht auf Biegen und Brechen alles sehen. Wir sind dann doch die gemütlicheren Urlauber.
Zurück an der Sennen Coast zogen wir zuerst mal unsere Schuhe aus und wanderten die letzten 100m direkt am Strand bzw. im Meer entlang. Danach gönnten wir uns eine kühle gelbe Limo am Stand und genossen auch hier wieder das Rege treiben einiger Surfer. Ähnlich wie schon zwei Tage zuvor an der Watergate Bay.
Land’s End! – Goodbye und auf Nimmerwiedersehen
Land’s End, das Ende von Cornwall und der letzte Punkt unserer Reise. Für uns schloss sich in Land’s End auch ein wenig ein Kreis. Es gibt im englischen ein Sprichwort ala
Von Land’s End bis John o’ Groats
Sinnbildlich würden wir wohl sagen “Von A – Z” bzw. “Von Oberstdorf bis Kiel”. Land’s End markiert den westlichen Punkt des britischen Festlandes. John o’ Groats ist der nördlichste Punkt und befindet sich in Schottland. Und wie es natürlich der Fall ist, waren wir während unseres Schottland-Tripps in John o’ Groats. Es war der Punkt, welchen der “Alte Haudegen” auf Syke uns damals empfohlen hatte um auf die Orkney Inseln zu übersetzen. Aber was erzähl ich Euch, Ihr seid ja alle aufmerksame Leser und erinnert Euch daran *lach*.
Aber zurück zu Land’s End. Die Felsen, die Klippen, das Meer. Das solltet Ihr erwarten. Das dort ein Hotel, ein Restaurant, ein Touri-Visitor-Center steht, ist nebensächlich. Lauft umher und wenn Ihr gut zu Fuss seid, könnt Ihr auch von der zuvor beschriebenen Sennen Coast zu Land’s End laufen. Wir hatten an dem Tag ja schon die Cape-Cornwall-Tour in den Beinen und sind die 10 Minuten mit dem Auto gefahren.
Hier findet Ihr im Übrigen auch das “The first, and the last house of Britian”. Es ist wohl eher Symbolträchtigt anzusehen. Vor den Möwen solltet Ihr Euch in Acht nehmen. Die haben “rotzfrech” der Hoochi Ihren Snack (Conrish Pasty) aus der Hand gefressen bzw. haben es zumindest versucht.
Aber das eigentliche Highlight ist nicht das Visitor-Center selbst, sondern die Landschaft drumherum. Wie immer gilt, lauft einfach ein paar hundert Meter und Ihr seid schon ziemlich einsam. Abseits des ganzen Trubels genossen wir unseren letzten Sonnenuntergang an den Klippen.
So wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand, ging auch unser Trip zuende. Für uns sollte es der Letzte Abend in Cornwall gewesen sein. Der Tag (Cape Cornwall) und die Zeit in Land’s End waren für uns ein sehr gelungener Abschluss.
Am nächsten Tag fuhren wir wieder in knapp 7 Stunden zurück zum Flughafen nach London. Ja, 7 Stunden. Die Strecke zog sich. Schließlich sind wir fast 7 Tage lang täglich ein Stück in Richtung Westen gefahren. Bedenkt das bei Eurem Tripp… ich war froh darüber, dass ich in der Nacht zuvor die Route noch im Routenplaner kontrolliert hatte. Eigentlich wollten wir noch auf der Rückfahrt einen anderen Spot besichtigen, was wir aber dann Aufgrund der doch sehr langen Strecke gelassen haben. So hieß es am letzten Tag dann auf Nimmerwiedersehen und vom äußersten Westen zurück in den Osten nach London.
Ja. Ich glaube wir werden Cornwall nicht so schnell Wiedersehen. Versteht mich nicht falsch. Die Landschaft war teilweise echt schön und ich würde gerne ein paar Orte mit sauberen Sensor nochmals besuchen. Aber diese Engländer. Diese Touris. Ne. Dann lieber wieder 4 Wochen vereinsamt in den Highlands bei den Schotten.
Aber gut, uns fehlt ja noch Wales und Irland (+Nordirland). Trotzdem muss ich am Ende schon sagen, dass der Urlaub nicht komplett für’n Arsch war und grundsätzlich in guter Erinnerung bleibt. Aber das war’s dann auch. Dieses “BOAR DA WILL ICH SOFORT WIEDER HIN”-Gefühl fehlte danach irgendwie. Bei uns Beiden.
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