Es war ein Überraschungsausflug, der von floSen im Vorfeld geplant wurde.
Ich hatte keine Ahnung wo es denn hingehen sollte. Einen Abend vor diesem Ausflug bekam ich zur jeder vollen Stunde einen kleinen Tipp.
1. Tipp: Wald
2. Tipp: Richtung Westen
3. Tipp: der Sonnenuntergang wird fürstlich
4. Tipp: ca. 560 km
Und wie so oft hatte ich keine Idee.
Der Tag des Ausfluges kam und der Wecker klingelte früh, sehr früh. Es wurde noch kurz gefrühstückt und Kaffee getrunken, während ich mich in die passende Kleidung quetschte. floSen scharrte schon mit den Hufen und drängelte.
Im Auto verriet er mir dann die Richtung,in die es gehen sollte. Denn spätestens nach dem einschalten des Navigationsgerätes würde ich es eh heraus finden. Das Ziel war die Schlichemklamm bei Epfendorf.
Meine Gedanken waren: Klamm = Wasser = Spielplatz für das floSen = akrobatische Abstiege = ich muss mir den Ort merken, falls ich einen Krankenwagen für floSen benötige.
Als wir in Epfendorf an der Kirche ankamen, futterten wir noch schnell ein Brot und marschierten zum Ausgangspunkt. Die Wegbeschreibung führte mich schön auf einem geteerten Weg entlang. Mir fiel gleich die Wanderung von Weißwasser ein. (Ohje)
Wenigstens gab es Markierungen, die mich aber, wie so oft, zuerst in die falsche Richtung führten, da sie, wie so oft, nicht gut sichtbar waren.
Es ging über eine recht hohe Wiese, die zudem auch noch nass war. “Hast du schon nasse Socken?” wurde ich von floSen gefragt. Meine Antwort darauf war “nein”. In der Zwischenzeit hörte ich das Wasser auch schon plätschern. Am Bächlein angekommen musste ich zugeben, dass ich nun nasse Socken hatte. Hmpf. Schon so früh…
Ich lief mit meiner Begleitung kurz das Bächlein entlang, bevor es mich wieder zu einer Straße führte. Die Wegweiser führten mich kurz durch den Wald über das Pieselbächlein. Spaßhalber sagte ich noch, “Ich muss lachen, wenn das die Klamm ist”, denn nun gingen wir immer weiter vom Bach weg.
An einer Bank machten wir eine kurze Rast und ich sah durch Zufall ein Holzschild im Wald hängen. Zur Burgruine Irslingen hieß es darauf und es führte ein schmaler Trampelpfad den Hang hinauf. floSen´s Worte waren: “Das gibt´s nicht! Jetzt bekommst Du noch Deine Burgruine bevor ich meine Klamm bekomme!” Sein Plan ging nicht ganz auf. Er dachte die Burgruine ist ein Abstecher, den man in der Klamm gehen kann. HAHA 😀 Der Plan ging nicht ganz auf.
So trampelte ich den Pfad entlang und kam an der Ruine an.
Nachdem ich mir die drei verbliebenen Steinmauern angesehen hatte, lief ich oben auf dem Hügel einen weiteren Trampelpfad entlang und musste feststellen, dass für mich dort der Weg aufhörte. Meine Angst den Berg hinunter zu fallen war zu groß, um auf die Bergspitze zu gelangen. Während meinen Kletterversuchen wurde ich auch schon von floSen vermisst und er suchte mich. Er lief dem Rascheln der Blätter entgegen und fand mich. Ich schilderte mein Problem und er half mir auf die Bergspitze hoch. Enttäuschung machte sich breit, denn außer Bäumen war nichts zu sehen. Nichts. Es gab nicht mal eine Aussicht. Na supi, da hat es sich ja gelohnt. Wir krackselten wieder den Hügel hinunter und kamen wieder an der Bank am Waldrand an.
Auf zur Schlichemklamm und zack stand floSen schon am Wasser. Ich fragte nochmal nach dem Ortsnamen. 🙂 Das floSen tobte sich aus, ich blieb brav oben im Wald stehen, machte hin und wieder “making of Bilder” und wurde von zahlreichen Menschen angesprochen. Ich kam mir vor wie ein lebendiger Wegweiser. Anstatt die Schilder zu lesen, die sich hinter mir befanden, fragten die Leute mich nach dem Weg.
Am Ende der Klamm angekommen sollte es für uns noch zu einer alten Mühle gehen, aber leider wurde die Mühle gerade erneuert und somit war sie uninteressant für meine Begleitung und mich.
Es stellte sich nun die Frage, ob wir die Route weiter gehen sollen (da würde es noch eine weitere Burgruine geben) oder ob wir umdrehen und zurück zum Auto laufen sollen, da der Sonnenuntergang ja Fürstlich werden sollte. Wir entschieden uns für den Rückweg und fuhren mit dem Auto zum Schloß Lichtenstein. Leider waren wir zu spät dran und wir durften nicht mehr in den Schloßhof zum fotografieren. Naja, ein anderes mal…
Somit war dieser Ausflug für uns beendet und wir fuhren nach Hause.
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