To the north, to the north!
Yeah! Es ging endlich los. Nach gefühlt 1,5 Wochen “Sommer, Sonne, Sonnenschein”, bekamen wir britisches Inselwetter. Regen, Lichtstimmungen und Weltuntergänge. Endlich! Ich gehe in dem Artikel wieder geographisch vor. Vom Westen der Nordküste bis in den Osten bzw. zur Fähre nach “Gills Bay”. Aufgrund des Wetters sparten wir uns einen geplanten Tag ein, was am Ende nicht unbedingt zu unserem Nachteil sein sollte. Dazu allerdings später mehr…
(Link zur Google-Maps-Karte)
Oldshoremore Bay is not Sandwood Bay
Am Tag, an dem ich mein Stativ verloren hatte, wollten wir auf dem Weg in den Norden noch zur “Sandwood Bay”. Die Betonung liegt auf “wollten”. Der westlich gelegene Strand war zu Beginn sehr gut ausgeschildert, trotzdem kamen wir nie dort an. Die Beschilderung endete ebenso abrupt, wie wir es vielleicht von manchen Umleitungsschildern her kennen. Irgendwann wussten wir nicht mehr wo lang und ebenso endete die Strasse plötzlich. Somit planten wir kurzfristig um und entschieden uns für den Strand an der “Oldshoremore Bay”.
Vielleicht lag es auch am Wetter, da es regnete und stürmte und ich einfach zu irgendeinem Strand wollte. Am Parkplatz angekommen begann die bereits bekannte “Stativaktion”. Wie ebenfalls erwähnt, ist ab jetzt so gut wie jede Aufnahme aus der Hand geschossen. Leider. Wobei… eine Aufnahme testete ich dann doch mit Hoochi ihrem Stativ…
Egal, zurück zum Strand. Als wir also das zweite Mal am Parkplatz angekommen waren, ging es hinab zum Strand. Das “hinab” kann durchaus wörtlich genommen werden. Es führen keine Treppen zum Strand, sondern lediglich ein gespanntes Seil. Das ist nicht zwingend für das hinabgehen gebraucht wird, aber ohne dieses würdet ihr einfach nicht mehr nach oben kommen.
Dafür entlohnt einem der Strand. Schönes Wasser, breite Fläche. Herrlich! Auch bei dem Wetter.
Wieder übte ich mich an der “Meeresfotografie”. Ich habe da so bestimmte Bilder im Kopf… Leider wieder erfolglos. Es möchte mir einfach nicht gelingen. Scheiss Meer aber auch. Ey!
Etwas durchnässt nach gut 1,5 Stunden fuhren wir vom Strand zum Campingplatz “Sango Sands” bei “Durness”. Vorräte auffüllen war angesagt und aufgrund meiner Tollpatschigkeit, war es spät geworden.
Balnakeil Bay
Balnakeil Bay *mystisch rauchige Stimme* Der Strand liegt nahe des Campingplatzes “Sango Sands” an dem wir nächtigten. Deshalb war der Besuch des Strandes für uns auch nahelegend.
Nach einem herrlichen Sonnenaufgang am Campingplatz und danach einsetzenden Regen machten wir uns auf den Weg zum Strand. Vorher versorgten wir uns im örtlichen “Supermarkt” – [Anm.d.Red.:] Es war ein 1-Raum-Tante-Emma-Laden – noch mit ein paar “Powerriegeln”. Ich denke mal, 1 Riegel “Double Decker” deckt den Kalorienbedarf für eine Woche *lach*.
Der Strand selbst war überhaupt nicht sonderlich spektakulär. Langgezogen und breit. Landschaftlich nicht gerade herausragend. Da hatten wir in den vergangenen Tagen bereits schönere Besucht. Vielleicht war es auch einfach noch zu früh am Morgen für diesen Anblick. Denn wenn man ehrlich ist, liegt der Strand schon recht malerisch und lädt durch seine enorme Länge und Breite wirklich zum “Wandern” und “Verweilen” ein. Evtl. lag es auch daran, dass ich mich an diesem Morgen nochmals an der Fotografie des Meeres versuchte.
Wieder wurde es nichts. Verdammt! Ich wagte zudem erneut einen Versuch mit dem Stativ von Hoochi. Bereits beim Ausatmen wackelte es. Zum Beschweren fehlte ein Haken und einbetonieren wollte ich es nicht. War also für (meine) Stativaufnahmen nicht geeignet. *Leck mich doch!* Ich glaube, ich weiss so langsam, warum mir der Strand nicht gefallen hatte *lach*.
ABER, ich wäre nicht ich, wenn ich mir nichts dabei im Vorfeld gedacht hätte. Der Strand stand nämlich nur auf meiner Karte, weil direkt nebenan ein Friedhof ist. Balnakeil Cemetary *Dramamusik einspiel*.
Der Friedhof ist gespickt mit alten Gräbern und einer alten Kirchenruine. Zumindest was von Ihr noch über ist. Jetzt könnte man natürlich sagen:
Ist doch nur ein ganz normaler Friedhof!
Das ist korrekt, ABER er hat da so seine Geheimnisse. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab eines “Donald McMurdo”. Einem berühmten Mörder, dem dort eine letzte Ruhestätte gegönnt wurde. Wie viele Menschen er getötet haben soll, weiss man nicht. Die Legende erzählt von ca. 20. Sein Grab enthält keine Innschriften, ist aber mit einem Totenkopf markiert. Sehr Sinnbildlich. Ich muss zugeben, ich habe das Grab nicht gefunden, aber ich hatte ja Hoochi dabei. Sie lichtete das Grab ab. Könnt Ihr dann in Ihrem Blog bestaunen *zwinker*.
Sango Sands!
Was für ein Name! “Sango Sands”. Geht runter wie Öl. Tango, Sango, Charlie, Alpha. Naja, muss man nicht verstehen. Egal. Wir nächtigten auf diesem Campingplatz, da wir wussten, es wird der letzte für die nächsten 7-8 Tage sein. Somit konnten wir am nächsten Morgen vor der Abfahrt unsere Vorräte und Wassertanks/Behälter auffüllen. Hachja, und mal wieder duschen *lach*.
Da wir erst spät am Abend angekommen waren und keine Lust auf Nudeln oder Pasta hatten, besuchten wir das Restaurant am Campingplatz. Es war okay würde ich mal sagen. Betrieben wird es von einem jungen ausgewanderten polnischen Ehepaar. Die Portionen sind üppig. Hoochis “kleine” Lammkeule verdeutlicht das *lach*.
So ungemütlich der Abend und die Nacht war, der Morgen danach entschädigte für einiges! Für etwa 30 Minuten konnten wir einen herrlichen morgendlichen Sonnenaufgang genießen. Während es regnete. Gut, ich habe ihn genossen. Hoochi bereitete den Bus zur Abfahrt vor, zauberte Kaffee und musste erst Mal fit werden.
Smoo Cave
Von Durness aus gelangt man schnell an die “Smoo Caves”. Ein natürlich entstandenes Höhlensystem. Leider war es außerhalb der Saison, weshalb im Inneren die Bootsfahrt wegfiel.
Man kann nämlich das Höhlensystem mit einem kleinen Boot näher erkunden. Wobei es sich wohl nur um die Durchquerung von 2 Kuppeln handelt.
Begehbar ist die Höhle natürlich trotzdem und das lohnt sich! Das Ausmaß ist schon beeindruckend muss ich sagen. Bis zum Bootssteg kann man ebenfalls gehen und somit auch einen Blick auf den Wasserfall im Inneren erhaschen. Am Eingang zur Cave sollte man sich zudem auch mal umdrehen, der Blick in die enge “Geodha Smoo” Bucht fand ich sehr geil.
Guten Morgen, willkommen im Flachland
Aufgrund des absolut beschissenen Wetters, und ich meine wirklich beschissen und nicht nur ein wenig Regen, fuhren wir an diesem Tag fast den kompletten Weg von den Caves im Norden rüber zur Fähre nach Gills. Alle “Ziele” die wir uns vorgenommen hatten, ließen wir somit außen vor. Unser Nachtlager errichteten wir direkt an der Hauptstraße auf einem Parkplatz an der “Strathy Bay”.
Da wir auch noch einiges an Strecke in der Dunkelheit fuhren, bekamen wir es überhaupt nicht mit, dass wir die Highlands komplett hinter uns ließen. Am nächsten Morgen blickte ich somit erstaunt auf ein flaches Land.
Das war es jetzt wohl mit den Bergen!
Das sollte auch fast für die komplette Reise stimmen. Die Highlands streiften wir nur noch am Rande, da wir auf dem Rückweg umdisponierten und nicht erneut über die Highlands fuhren. Das aber an anderer Stelle.
Am Wichtigsten erscheint hier eher die Tatsache, dass der Tag “freundlicher” werden sollte als der vorangegangene. Ich biss mir dabei schon ein wenig in den Hintern. Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen, den Norden derart schnell hinter uns zu lassen? Im Nachgang – Ja!
Nach einem schönen Sonnenaufgang und einem kräftigen Kaffee ging es für uns weiter zur Fähre.
Dunnet Head – Der nördlichste Punkt des britischen Festlandes
Doch Stopp! Da war ja noch was… Da wir nicht wussten, wann die Fähre auf die Orkney Inseln überfahren sollte, fuhren wir zunächst am Dunnet Head vorbei in den Hafen von Gills Bay. Die freundliche Dame am Schalter sagte zu uns, dass die Fähre in etwa 3,5 Std. abfahren würde. Wir kauften uns die Tickets für die Überfahrt und fuhren die paar Meilen zurück zum Leuchtturm an der Steilklippe.
Wir hatten zwar stürmisches aber immerhin verhältnismäßig schönes Wetter und konnten somit vom Leuchtturm bis rüber zur Hoy Insel blicken. Wenn man weiss wo, erkennt man auf den Bildern sogar den “Old Man of Hoy”. Ein schönes Plätzchen, das aber aufgrund der Offenheit sicherlich nicht zum Übernachten einlädt. Zumindest nicht bei Sturm und der zog langsam auf…
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass der Dunnet Head zugleich auch der nördlichste Punkt des britischen Festlandes darstellt! Zeit für ein Foto. Wir hatten es also tatsächlich geschafft! Andererseits wussten wir auch: Jetzt noch Orkney, dann sollte es für uns wieder zurückgehen. Egal, wir hatten ein Tag gespart bisher!
Wir sehen uns auf der anderen Seite – Orkney
Erinnert Ihr Euch noch an den alten Haudegen auf Skye? Ja? Gut! Willkommen im Hafen von Gills Bay. Günstig, kaum Touris aber man kommt ebenso rüber auf die Orkneys. Jetzt habe ich natürlich oft erwähnt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, einen Tag früher übersetzten und und und. Wieso? Weil wir gottverdammtes Glück hatten! Am 2. Tag auf Orkney erhielten wir die Information, dass aufgrund des Sturmes und des Wellenganges alle Fähren nach Orkney seit gestern Abend gestrichen wurden und der Betrieb die nächsten 3 Tage ausgesetzt sei!
Wäre also alles nach Plan verlaufen, hätten wir die Orkney Inseln somit verpasst! *schweingehabt*
Wie so oft hat aber jede Medaille 2 Seiten. Warum die unseren Bus und sämtliche anderen PKWs und LKWs auf der Fähre mit fetten Ketten befestigten, sollten wir bei der Überfahrt relativ schnell erfahren. Zudem bekamen wir auf den Orkneys die volle Breitseite des Wetters ab.
Ich freu mich Euch im Orkney Artikel wiederzusehen. Es wird im Übrigen der letzte große Artikel der Schottlandreise werden, da wir nach Orkney binnen 3 Tagen wieder zurück nach Newcastle auf die Fähre mussten. Trotzdem haben wir natürlich auf dem Weg gen Süden einiges mitgenommen, aber längst nicht mehr so ausführlich. We will see…
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